„VÖLKER DER ERDE" - Literarische Entgegnungen zur Sprache der NS-Justiz
Di., 29. Nov.
|Landgericht Stuttgart
Szenische Lesung mit Gedichten, Liedern & Theater in Gegenüberstellung mit Protokollen des Stuttg. NS-Gerichts zu Adolf Gerst 1944 am Originalschauplatz der Hinrichtung. B. Burgstaller, G. Hintermaier, Staatstheater Stuttgart Schauspiel Wilma Heuken, Musikerin StolperKunst-Produktion Eintritt: 8/5 €
Zeit & Ort
29. Nov. 2022, 19:00
Landgericht Stuttgart, Urbanstraße 20, 70182 Stuttgart, Deutschland
Über die Veranstaltung
Anmeldung erbeten unter beate.mueller@30tageimnovember.de
Szenische Lesung mit Gedichten, Liedern und Theater von Paul Celan, Nelly Sachs und Bert Brecht in der Gegenüberstellung mit Protokollen des Stuttgarter NS-Gerichts zu Adolf Gerst von 1944 am Originalschauplatz der Hinrichtung.
Die eine Sprache: rau, roh, verfälschend, verletzend. Lieder verführend, manipulierend.
Kein neues Phänomen. Der Buchbinder Adolf Gerst hatte sich kritisch gegenüber der nationalsozialistischen Politik geäußert, wurde von Kollegen denunziert und in Stuttgart wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt. Adolf Gerst wurde im Lichthof des Justizgebäudes hingerichtet. Die Anzeige gegen ihn und das Protokoll seiner Hinrichtung werden in der Lesung betrachtet. Dem gegenüber stehen Gedichte und Texte von Nelly Sachs, Paul Celan und Bert Brecht. Deren Sprache ist differenziert, analytisch, auf der Suche nach Wahrheit und mitfühlend.
Am Ende wird ein Bericht von Ursula Boger über das Schweigen der Täter nach Kriegsende gelesen. Ihr Großvater, Wilhelm Boger, ehemaliger Gestapobeamter der Württembergischen Gestapo, war im Auschwitzprozess wegen Mordes verurteilt worden.
Boris Burgstaller und Gabriele Hintermaier, Staatstheater Stuttgart Schauspiel
Wilma Heuken, Musikerin
Eine Produktion von StolperKunst.
Veranstalter: Die Anstifter e.V. in Kooperation mit dem Staatstheater Stuttgart
Eintritt: 8,- €/ 5,- €
Anmeldung erbeten unter beate.mueller@30tageimnovember.de