Völker der Erde
Literarische Entgegungen zur Sprache der NS-Justitz:
Ein „StolperKunst“-Projekt in Stuttgart
mit Wilma Heuken, Boris Burgstaller und Gabriele Hintermaier
Die Nationalsozialisten haben sie verhunzt und missbraucht, die Literat*innen haben sie verteidigt und sich nicht nehmen lassen: die deutsche Sprache. Eine szenische Lesung von den Schauspielern Boris Burgstaller und Gabriele Hintermaier und der Musikerin Wilma Heuken untersucht Sprache vor dem Hintergrund aktueller rechter Parolen.
Burgstaller, Hintermaier und Heuken lassen die eiskalten Protokolle der Gestapo kollidieren mit dem metaphernreichen Pathos der Lyrikerin Nelly Sachs. Eine bitter-ironische Alltagsszene von Bert Brecht trifft auf wissenschaftliche Analyse, die Sprache von Paul Celan und Primo Levi auf ein Zitat von Adolf Hitler. Gedichte, Lieder und Theater stehen Protokollen des Stuttgarter NS-Gerichts von 1944 gegenüber. Dabei wird u.a. der Missbrauch von Volksmusik durch die Nazis analysiert und gezeigt, dass Musik in den falschen Händen zu einem tödlichen Werkzeug werden kann.
Ein besonderes Augenmerk des StolperKunst-Projekts liegt auf der Kontrastierung von Tätersprache und der „Sprache der Verfolgten“.
Hörstück
„Kunst trotzt Corona“
„Völker der Erde“ war ursprünglich als szenische Lesung geplant. Die Premiere am 26. April 2020 musste wegen Corona abgesagt werden.
Stattdessen ist jetzt in Kooperation mit dem Haus der Geschichte unter dem Motto „Kunst trotzt Corona“ das Hörstück entstanden .
Sie können das Hörstück sowohl auf der Webseite von Stolperkunst als auch auf der des Haus der Geschichte anhören oder über die YouTube-Verlinkung.